unplugged

So richtig scheiße, geht's mir eigentlich nie lange, dazu bin ich zu launisch. Sagt ein Freund immer. Liebe Grüße.

Über etwas zu sprechen, um festzustellen, wie unterschiedlich man ist, schön und gut. Für einen Moment, in dem man sich sagt, so verschieden sind wir und bleiben wir, so lieben wir uns. Wie spannend, wie tolerant. Wie toll. Wann aber bedeutet es Verzicht? Faule Kompromisse, die nicht glücklich machen und man gerne weniger reden und dafür mehr verstanden werden würde.

Ich weiß gar nicht, wer von uns beiden nicht wollte, dass wir uns sehen. Schwierig, wenn es so selbstverständlich wie schön ist, dass wir nebeneinander einschlafen. Da liegt irgendetwas in der Luft, für heute wohl zwischen uns. Eine Absage ohne Date ist draus geworden. Und ich wollte dir unbedingt zuvorkommen. Das hab ich geschafft und hätte dich doch viel lieber gesehen. Heute ist nicht der Tag, an dem ich mir alle Zweifel, Ängste und Sorgen alleine nehmen kann.

"Ich? Ich mach mir keine Gedanken, wie das bei uns weiter geht. Läuft doch. Und wenn du gehen willst, dann kann ich dich eh nicht daran hindern." Bislang klang alles noch herrlich gleichgültig. Krönung ist schwierig, kommt aber :"Bis jetzt machst Du fast alles richtig." Bin ich bescheuert und er ist der Punktrichter oder was?! Nach einer knappen Zusammenfassung und Interpretation meinerseits dann "Möchtest du mich nochmal fragen?" Hier wäre richtig gewesen 'Darf ich nochmal antworten?' Punkt für mich und ja, jetzt werd ich schwierig.

Wenn heute Sonntag gewesen wäre, wär's besser gewesen. Wochenende war wild und durchgerockt, so wie ich's mag. Endete aber unschön, die Faust des Türstehers im Gesicht meines Freundes. Hab mich so gut es ging zweimal breit vor dem Türsteher aufgebaut: "Das war ja wohl völlig unnötig." Ach und herrlich, die Polizei kam nachdem sie gerufen wurde, da war der Angestellte schon weg, mein Freund böse und wirklich unhöflich. Da bekamen wir einen Platzverweis. Na dann gehen wir halt Pizza essen. Man saß und aß, da kam ein anderer Angestellter, nun dieses Ladens, meinte wir müssten nun gehen. Pizza nicht zur Hälfte aufgegessen, da bekam auch ich schlechte Laune. Beim Hinausgehen hielt ich erbost kurz am Thresen an. "Entschuldigung. Warum nehmen sie noch eine Bestellung entgegen, wenn wir sie noch nicht mal in Ruhe aufessen können?" Erstaunlich klar artikuliert. "Bitte regen sie sich nicht auf! Ich habe ihrem Kollegen gesagt, dass wir gleich schließen..." Beidseitiges innehalten. "Na gut. Aufwiedersehen." Ich reg mich doch nicht auf.

Das ist erstmal für immer.

musst ich mit Holzfiguren reden. Lächerlich. Hat funktioniert, Rotz und Wasser. 'Geben sie ihrem Vater seine Verantwortung zurück und danken sie ihm für das Leben, das er ihnen geschenkt hat.' Nä! wozu danken, so geil ist das auch wieder nicht. Vielen Dank für die schöne Zeit, die wir miteinander hatten. Ach, und da war noch was, hier! deine Verantwortung. Kannste haben, die brauch ich nicht mehr. 'Sagen sie ihrer Mutter: ich achte dein Schicksal'. Ich achte dein Schicksal. Du hast Dein Bestes gegeben und hast versagt. Ich bin stolz auf dich. 'Ist ihre Mutter irgendwo? Wie stellen sie sich das vor, wie schaut sie auf sie?' Zugegeben, liebevoll. 'Ach sei nicht dumm, du weißt ganz genau, dass ich dich liebe.' Das sagt sie, so schaut sie. Wenn überhaupt. Ich spüre sie im Rücken, Stärke und keine Last mehr auf den Schultern. Einen kurzen Moment wenigstens. Ich muss los, ich muss die Dinge anders machen gehen. Ich will leben.