unplugged

Die alten Reflexe und Impulse sind geblieben.
Ich war einmal verliebt und mit ihm war's leicht. Er war nie da, nie interessiert und nie nah. Ich hatte keinen Grund weg zu laufen, nur hinterher. Hinter dem, wonach ich mich sehne und nicht ertrage.
Neulich in einer Nacht, sagte ein anderer zu mir, dass er sich mehr wünscht. Nähe möchte er und Verantwortung. Müsste er nicht sehen, dass ich genau das weder geben noch zulassen kann ? Ich spreche, ich erkläre mich und werde müde, wenn er anfängt, sich ein Bild von mir zu machen. Er erklärt mich mir und hört nicht mehr zu. Ich höre ihn nur noch in weiter Ferne reden und werde still.
Das erste Mal erkennt sich ein Kind in den Augen der Mutter. Vielleicht bin ich nicht sonderlich erwachsen, aber ich möchte mich in den Augen des anderen sehen. Richtig und klar.

jammern kann ich gut. Ganz hervorragend. Gerne still und gerne leise, allein vor mich hin oder hier, vor mich her. Reicht, vielleicht. Ich verlier sonst den Glauben daran, irgendetwas anderes zu können. Und zu sein, als ein Jammerlappen.
Redeverbot bis zum nächsten Tor, hat bei Zidan auch funktioniert.

Wie lange will ich denn noch warten ? Ich bekomme Falten und hab doch gar nichts gemacht ! Ich war es nicht. Oft konnte ich mich höchstens zu einer Reaktion durchringen. Heute sollte ich den Dingen nicht mehr machtlos gegenüberstehen. Ich stehe und stehe, bleibe stehen und lasse über mich ergehen. Ich bewege mich nicht. Ich gestalte nicht, schaffe und erschaffe nichts. Meine Gedanken drehen sich wie meine Lust im Kopf im Kreis, bis sie mich frustrieren. Keine Leichtigkeit.
Und eigentlich wollt ich doch etwas Schönes schreiben.

Ich bin nirgends. und ich liebe Auto fahren. Nichts tun zu müssen, weil man nichts tun kann. Dann da zu sein, am richtigen Ort, weil er nicht bestimmt ist und es das ist, was ich fühle. Ein Ausdruck, ein Spiegel. Und bei schneller Fahrt ein fröhliches Karussel. ich könnte aussteigen, wenn ich nur wollte.

Ich glaube, ohne mir den Beruf zu einfach vorstellen zu wollen, ich würd 'ne prima Prostituierte abgeben. Allerdings mein ich auch, ich wär eine prima Nachrichtensprecherin.

Nicht nur der Herbst ist in diesem Jahr viel zu früh dran, auch Weihnachten steht schon vor der Tür ! ...vielmehr habe ich Vergessenes unverhofft wieder gefunden. Weihnachten steht also bei MIR vor der Tür. Und ich werde heute Abend alles richtig machen. Ich habe bereits Berge der leckersten Dinge eingekauft; so werd ich meinen. Ich schicke meinen Mitbewohner auf den Strich, okkupiere sein Sofa und den Fernseher und werde mir ganz wunderbar den Kopf breiten. Außerhalb des 24. Dezembers, sollte man Weihnachten gelegentlich unbedingt alleine begehen. Ich werde allein eins sein, mit der Couch.
Es wird ein sehr sinnliches Fest.